Es ist richtig lange her, dass wir hier das letzte Mal waren. Ziemlich genau 10 Jahre. Als wir ankommen, fragen wir uns wieso wir eigentlich so lange nicht hier waren. Die Kulturscheune ist ein schöner Club. Wir werden herzlich empfangen und bekocht und es ist gleich um die Ecke. Wir sind sehr froh, dass wir hier über die Jahre nicht in Vergessenheit geraten sind. Es wird richtig voll und obgleich wir – gerade im ersten Set- ziemlich viele unbekanntere Songs spielen, ist es von Beginn an knackig. Bis auf ein während der Fahrt aufgebautes Wah-Wah und ein offener Schuh flutscht alles ordentlich.

Beim Schuhwerk und Haftung auf der Bühne fällt mir auf dem Rückweg noch ein, dass wir mal vor Jahren irgendwo ein ziemlich großes Indoorfestival am Bodensee gespielt haben.Wir waren früh vor Ort und hatten reichlich Zeit für einen ausgiebigen Soundcheck. Wir kannten die Bühne also ganz gut. Die Band vor uns haben wir uns noch angeschaut und ich bin dann in die Garderobe gegangen zum Umziehen. Es war alles angerichtet, die Hütte war voll und ich war schwer motiviert, gleich so richtig loszulegen. Was ich nicht mitbekommen habe, war, dass direkt vor uns noch mehrere Feuerspucker auf der Bühne aufgetreten sind. Ich habe keine Ahnung, mit was für Flüssigkeiten die gearbeitet haben, aber als ich dann schwungvoll auf die Bühne lief, war diese von einem intergalaktischen Schmierfilm überzogen. Ich habe das auf halber Strecke gemerkt und es dann irgendwie geschafft, nicht hinzusegeln und nicht über den Bühnenrand hinauszuschießen. Die ersten beiden Songs waren dann showtechnisch eher Eistanz als Rock’n’Roll , bis dann jemand am Rand der Bühne meine Zeichen endlich richtig gedeutet hat und meinen Arbeitsplatz einigermaßen trocken gefeudelt hat.

Dann war’s so schön, wie gestern in Salzgitter!

Bobby